Was genau macht ein Kieferorthopäde?

Schiefe Zähne sehen nicht besonders schön aus. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum man sie behandeln lassen sollte. Fehlstellungen der Zähne können erhebliche gesundheitliche Folgen haben. Zur Behandlung schiefer und eng stehender Zähne überweist der Zahnarzt Patienten zu einem Kieferorthopäden, der Fehlstellungen erkennt und behandelt. Die Ursachen sind bei jedem Betroffenen verschieden und reichen von Karies über den frühzeitigen Verlust der Milchzähne bis hin zu Funktionsstörungen der Nase. Auch Daumenlutschen, Schnuller und Trinkflaschen können zu Entwicklungsstörungen des Gebisses führen. Zudem können Fehlstellungen erblich bedingt sein und durch die anderen Faktoren begünstigt werden.

Folgen von Fehlbildungen

Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder mit Fehlstellungen der Zähne Probleme beim Kauen und Schmerzen im Mund haben und sich aufgrund ihres Aussehens unbehaglich fühlen. Werden schiefe und eng stehende Zähne nicht behandelt, können sie die Kiefergelenke schädigen, was zu Verspannungen, Schmerzen oder Tinnitus führen kann. Auch können sich Fehlstellungen negativ auf die Sprachentwicklung von Kindern auswirken. So kann es dazu kommen, dass das Kind lispelt. Durch Schwierigkeiten bei der täglichen Mundhygiene können Karies und Zahnfleischentzündungen leichter entstehen.

Kieferorthopädie stellt Behandlungsbedarf fest

Es gibt kieferorthopädisch tätige Zahnärzte und Kieferorthopäden. Um die Bezeichnung Facharzt für Kieferorthopädie tragen zu dürfen, muss eine dreijährige Weiterbildung in diesem Fachgebiet absolviert werden. Durch diese Spezialisierung ist der Arzt in der Lage, besonders schwere Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers zu behandeln. Um festzustellen, wie Zahnreihen, einzelne Zähne und Kiefer zueinander stehen, ist eine umfangreiche Untersuchung nötig. Ein Röntgenbild gibt Aufschluss darüber, wie die übrig gebliebenen Zähne am Kiefer angelegt sind. So kann der Mediziner abschätzen, wann die Zähne den Kiefer durchbrechen und ob sie noch genügend Platz in der Zahnreihe haben. Stellt der Arzt fest, dass eine kieferorthopädische Behandlung notwendig ist, führt er mit dem Patienten ein umfassendes Beratungsgespräch in seiner Praxis, um die Wünsche und Vorstellungen des Betroffenen erörtert.

Behandlung gut vorbereiten

Bevor die eigentliche Behandlung beginnt, sind umfangreiche Untersuchungen nötig, um Beginn, Umfang, Dauer und voraussichtliche Kosten festzulegen. Der Kieferorthopäde untersucht Zähne, Schleimhaut, Zunge und Rachen und erkundigt sich nach der Mundhygiene. Zudem prüft er die Nasenatmung und das Schlucken sowie die Funktion der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke. Er nimmt Abdrücke von Ober- und Unterkiefer, Fotos vom Gesicht und Röntgenaufnahmen vom Kiefer und schickt diese Unterlagen zum Zahntechniker, der die passende Zahnspange für den Patienten anfertigt. Nach dem Anlegen der Zahnspange muss der Patient regelmäßig zur Untersuchung beim Zahnarzt und auf eine gründliche Mundhygiene achten.

In einigen Fällen sind chirurgische Eingriffe nötig. Dies ist der Fall bei einem vorstehenden oder zu großen Unterkiefer. Auch eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte beim Säugling muss operativ korrigiert werden. Dieser Eingriff erfolgt oft in Kombination mit einer kieferorthopädischen Behandlung.
 

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